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Die Strategie dieses Traders generierte eine Rendite von über 40 % pro Jahr

Zuletzt aktualisiert am 5. März 2025 von Tools-for-Trader

Tastylive interviewt regelmäßig Optionshändler, die mit ihrem Handeln gezeigt haben, was mit dem Verkauf von Optionen möglich ist.

So hatte Tom Sosnoff von Tastylive (Tastytrade) Chris, einen 52. jährigen Unternehmer aus Dallas im Interview, der erst seit wenigen Jahren den Optionshandel für sich entdeckt hat. Anstatt auf Aktien und Immobilieninvestments zu setzen, generierte er in den letzten Jahren eine durchschnittliche jährliche Rendite von 47 %. Und das bei einer Kontogröße im mittleren 6-stelligen Bereich. Im Interview nennt Chris zwar nicht die genaue Größe, aber es ist von 300.000-600.000 USD auszugehen. Dabei erzielt Chris also einen durchschnittlichen Gewinn zwischen 140.000 USD und 280.000 USD. Eine durchschnittliche Rendite mit dieser Depotgröße ist dabei schon beachtlich.

Im Folgenden Artikel schauen wir uns die Tradingstrategie an, mit der Chris diese Rendite erzielt, an. Dabei gehen wir auf die Prozesse und auf die Produkte ein, die er handel. Wir schauen uns sein Positions- und Risikomanagement und auf die Tradingstrategie an. Außerdem betrachten wir, welche Faktoren er sonst noch als wichtig erachtet, um profitabel zu handeln.

Das Originale Interview findest du am Ende des Artikels verlinkt.

Die Tradingstrategie

Market Awareness ist ein Schlüssel zum Erfolg

Chris‘ Tradingstrategie startet mit einem tiefgehenden Marktverständnis. Daher beginnt er bereits 1-2h vor Markteröffnung Futures zu beobachten. Ihm geht es darum zu verstehen, wie die Future Pre-Market agieren, langfristig aber auch darum zu verstehen, wie Aktien und Futures zusammen spielen. Es handelt sich sozusagen dabei um seine persönliche Morgenroutine. Weitere Details nennt er leider nicht.

Er betont aber, wie wichtig es ist zu verstehen, dass die Volatilität bei Futures unterscheidet. Auch hier geht er nicht detaillierter drauf ein.

FAZIT: Beobachte den Markt und fühle den Markt. Sei nah am Markt.

Tradingzeit und Aufwand als nebenberuflicher CEO

Da Chris sein Unternehmen führt, bleibt ihm nicht der gesamte Tag zum Traden. Daher nutzt er hauptsächlich die erste Handelsstunde und widmet sich dann der CEO Rolle seines Unternehmens.

In der letzten Handelsstunde wechselt er wieder voll und ganz in die Rolle als Optionstrader und agiert entsprechend seiner Handelsstrategie.

Er kommt damit auf ca. 2800 Trades pro Jahr. Dies sind im Mittel dann ca. 10–12 Trades pro Handelstag.

FAZIT: Er ist ein aktiver Trader und widmet gut 3-4h pro Tag nur dem Trading.

Offen für alle Produkte

Bei der Frage, auf welche Produkte er Optionen handelt, antwortet er, er habe keine Produktbeschränkungen. Er handelt alle Produkte.

Dies umfasst Optionen auf:

  • Equities (Aktien / ETFs)
  • Commodities (Metalle, Landwirtschaftliche Produkte, Energie)
  • Währungen
  • Zinsen

FAZIT: Er ist generell offen für alle Basiswerte und schränkt sich hier nicht ein.

Tradingstrategie für Chris‘ außerordentlicher Rendite

Chris handelt nur Short-Premium Strategien. Das heißt, er verkauft Optionen. Niemals kauft er Optionen in seiner Tradingstrategie. Er handelt nur zwei verschiedene Optionsstrategien: Short-Put und Short-Strangle.

Voraussetzung für Trade

Seine Strategie basiert auf einer eigens zusammengestellten Watchlist, die ca. 250 Werte umfasst. Dabei achtet er strikt darauf, dass diese einen liquiden Optionsmarkt aufweisen und enge Bid-Ask Spreads haben.

Damit ein Basiswert für einen Trade infrage kommt, muss dieser einen IVR von mindestens 35 haben. Die 5-Tages-Änderung des IVR sollte möglichst positiv sein. Muss aber nicht zwingend.

Als weitere Bedingung nennt er die Prämie bezogen auf die Margin (Buying Power Reduction). Diese vereinnahmte Optionsprämie sollte mindestens 20 %-25 % der Margin betragen, die zum Eröffnen des Trades hinterlegt werden muss. Die bedeutet, dass pro 1000 USD Margin mindestens 200–250 USD eingenommen werden sollten.

Chris‘ Short-Put Strategie

Von allen seinen Trades sind 20 % Short-Puts. Aus dem Interview können wir entnehmen, dass er Puts im Aufwärtstrend schreibt, wenn diese ein neues Tief ausbilden. Er spricht immer wieder von Mean-Reversion trade, also Preisausreißer vom Mittelwert. Diese macht er sich zu nutzen und öffnet eine Short-Put Position mit einem Delta von 30, sobald er ein lokales höheres Tief beobachtet.

Chris‘ Short-Strangle Strategie

Bei den anderen 80 % seiner Trades handelt es sich um neutrale Delta 20 Short-Strangles. Befindet sich der Preis mittig (er spricht von Midrange) schreibt er Short-Strangles mit einem jeweiligen Delta von 20 auf der Put und Call Seite. Wir können vermuten, dass sich der Basiswert dann in einem Seitwärtstrend befinden sollte. Dies beschreibt er aber nicht näher.

Bei beiden Optionsstrategien schließt er die Trades spätestens bei 50 % – 60 % Gewinn.

FAZIT: Chris schreibt Puts oder Strangles, je nach Preislage und Verlauf des Werts auf Basiswerte mit IVRs größer 35, wenn diese genug Prämie liefern. Gewinne nimmt er bei 50 % – 60 % der vereinnahmten Prämie mit.

Positions- und Risikomanagement sind wichtig

Das Thema Positions- und Risikomanagement finden wir im Interview immer wieder zwischen den Zeilen.

Er betont, wie wichtig für ihn die Positionsgröße ist. Beim Öffnen einer neuen Position beschränkt er die Positionsgröße immer so, dass maximal 1–2 % Marginauslastung pro Position vereinnahmt wird. Damit begrenzt er sein Risiko.

Auf das Management der Put Optionen geht er im Interview leider nicht ein.

Im Falle von Strangles rollt er den Put ganz nach Tastytrade Mechanik hoch, wenn Call durchbrochen. Allerdings nicht zu aggressiv, um Whipsaws zu vermeiden. Da Tastytrader Puts bei Call Durchbruch auf Delta 30 rollen und Chris „nicht so aggressiv rollt“, wird er vermutlich auf Delta ~20 rollen. Dies erwähnt er aber nicht explizit.

Tom fragt im Interview nach den offenen Positionen, die Chris gleichzeitig führt. Chris antwortet, er habe zwischen 30 und 50 offene Positionen im Portfolio. Dies ist jedoch stark abhängig von der aktuellen Markt IV (SPX). Eine höherer VIX erlaubt mehr Positionen, als ein niedriger.

FAZIT: Er nutzt maximal 1-2 % Margin pro Trade und handelt nach den Tastytrade Mechaniken. Dabei kommt er auf 30-50 offene Trades im Portfolio.

Weitere wichtige Punkte für Chris‘ Tradingerfolg

Also Unternehmer wirkt Chris selbstbewusst, aber auch selbstkritisch. Er betont immer wieder, wie wichtig es ist aus seinen eigenen Fehlern zu lernen. Dazu gehört insbesondere Fehler, die zu großen Verlusten geführt haben.

Er betont die Vorsicht vor psychologischen Fallen. Gerade Verlusttrades verleiten schnell dazu, die Position zu vergrößern, um die Verluste schnell wieder zu neutralisieren. Dies führt schnell zu noch größeren Verlusten.

Außerdem glaubt er nicht an die Möglichkeit, Entwicklungen am vorauszusagen und setzt auf eine disziplinierte Herangehensweise und soliden Tradingmechaniken.

FAZIT: Chris sieht es als essentiell aus Fehler zu lernen und warnt vor psychologische Fallstricke, wie das Hinterherrennen bei Verlusten.

Link zum Interview

Das vollständige Interview findest du hier:

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